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Hauke GärtnerKommentar am 09.07.2013 um 18:55

Die Menschheit verbraucht mehr, als als ihr im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung guttut. Die Problematik ist bekannt, doch zu ändern scheint sich daran nichts. Frau Blättel-Mink spricht an, dass ein hohes Umweltbewusstsein nicht zwangsläufig zu einem nachhaltigem Konsum führt. Sie scheint sich darüber zu wundern, dass die Deutschen trotz einer hohen Sensibilität für das Problem kaum Anstalten machen, etwas an ihrem Verhalten zu ändern. Eigentlich ist dies jedoch wenig verwunderlich, steckt hinter dieser scheinbar unlogischen Situation doch das sogenannte Freifahrverhalten. Obwohl alle Konsumenten schlussendlich davon profitieren könnten, etwas mehr Geld in eine saubere Umwelt zu inverstieren, tun sie dies nicht. Der Grund dafür liegt darin, dass der einzelne Konsument nicht weiß, wie sich alle anderen Konsumenten verhalten. Diese Unwissenheit führt dazu, dass jeder für sich jene Lösung wählt, welche ihn gegenüber den anderen nicht benachteiligt. Dieses Verhalten, welches z.B. auch bei der Problematik der Überfischung Meere greift, führt eben auch dazu, dass die Menschen trotz der Kenntnis um ihr wenig nachhaltikes Konsumverhalten genau dies weiter betreiben. Warum teuer und nachhaltig einkaufen, wenn die anderen doch eh nicht mitziehen? Die Autorin scheint sich dieser Problematik jedoch wenig bewusst zu sein, sieht sie doch vor allem in der Eigenititiative die ersten Schritte in die richtige Richtung. Soll jedoch wirklich etwas erreicht werden, so sehe ich den effizienteste und gleichzeitig ökologisch treffsicherste Lösung in den sogenannten Umweltzertifikaten. Effizient soll heißen, dass mit einem möglichst geringem Geldaufwand größtmögliche Resultate erreicht werden.Ökologisch treffsicher soll heißen, dass mit der Maßnahme das angestrebte Ziel am ehesten erreicht werden kann. Ökologisch treffsicher sind die Zertifkate, da von seiten des Staates genau die Menge an Zertifikaten ausgegeben werden kann, die dem gewünschten Einsparungsziel entspricht. Effizient sind diese, da die Grenzvermeidungskosten der letzten emittierten Einheit CO2 bei allen Verbrauchern gleich groß ist. Ist dieses Kriterium erreicht, wird von jenen Emittenten, welche die geringsten Vermeidungskosten aufweisen, am meißten vermieden. Emittenten mit hohen Vermeidungskosten kaufen so lange Zertifikate, bis diese den gleichen Preis wie die Kosten für die Vermeidung des Schadstoffes aufweisen. So entstehen einer Volkswirtschaft die geringsten Kosten, was bei einer ernsthaft angestrebten Lösung des Problems nicht außer Acht gelassen werden darf. Natürlich setzt die Wirksamkeit dieser Zertifikate funktionierende Zertifikatmärkte voraus und eine ausführliche Abhandlung über das Thema kann an dieser Stelle nicht erfolgen. Der Punkt, den ich hier machen möchte ist lediglich, dass es wenig bewirken wird, auf freiwillige Verhaltensänderung zu setzen. Die externen Kosten, welche durch den zu hohen Ausstoß von z.B. CO2 entstehen, müssen direkt beim Emittenten internalisiert werden, da in einer Volkswirtschaft sonst eine ineffiziente Menge an Produkten, die Autorin spricht von Billigprodukten aus China und Indien, produziert wird. Diese Internalisierung passiert am besten durch Emissionszertifikate. Zwar bleibt das Problem, dass man sich auch global auf solche Zertifikate wird einigen müssen, um wirklich etwas zu bewirken. Die gut funktionierenden Märkte für diese Art von Zertifikaten in den USA und mit Einschränkungen auch in Europa haben jedoch bereits den Beweis erbracht, dass diese funktionieren können. Die vond er Autorin angesprochenen Initiativen sind aller Ehren wert und sollten jede Unterstützunf erfahren. Einen entscheidenden Beitrag zur Vermeidung des Klimawandels werden diese jedoch niemals leisten können.

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Elias BrennerKommentar am 02.09.2013 um 21:09

Bereits seit Jahrzehnten geistert der Begriff des „ökologischen Fußabdrucks“ durch die Medien. Wobei genau es sich dabei handelt, weiß nur ein geringer Prozentsatz der Menschen, der Großteil denkt nicht weiter darüber nach und möchte das auch nicht. Allgemein herrscht in den westlichen Ländern eine „nach uns die Sintflut“-Stimmung, den Menschen ist bewusst, dass die mehr verbrauchen, als zur Verfügung steht, aber sie möchten nicht auf den gewohnten Standard verzichten. Dass wir als Europäer dabei 250% mehr Ressourcen verbrauchen als uns auf Dauer gesehen zur Verfügung stehen, ist alarmierend. Momentan wird dieser übermäßige Rohstoffverbrauch , so traurig es klingt, noch von den ärmeren Ländern wie Afrika ausgeglichen oder es werden Reservoirs des Planeten ausgebeutet, die eigentlich für zukünftige Generationen gedacht waren. Mit dem Anstieg der Weltbevölkerung in den nächsten Jahren wird dieser Ausgleich aber vermutlich nicht mehr möglich sein, weswegen entweder neue Ressourcen-Vorkommen erschlossen werden müssen, was eher unrealistisch ist, oder die zur Verfügung stehenden Ressourcen pro Kopf müssen reduziert werden. Da der Großteil des Bevölkerungszuwachses ohnehin in den ärmeren Ländern des Planeten zu verzeichnen ist, wird vermutlich auch dort die Reduzierung der Ressourcen am stärksten beobachten sein. Verbunden mit dem Klimawandel, unter dem vermutlich die Dritte-Welt-Länder ebenfalls am stärksten leiden werden, ist es wichtig, in die nachhaltige Nutzung unseres Planeten zu investieren. Hierbei ist hervorzuheben, dass es nicht ausreicht, alternative Energien in den Industriestaaten zu entwickeln und auch nur dort zu nutzen. Sinnvoll wäre eher ein globales Projekt, durch das auch die Entwicklungsländer Zugang zu der benötigten Technologie gewährt wird, da es wenig bringt, in Europa auf den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß zu beharren, während in Indien oder China die Luftverschmutzung ungeahnte Ausmaße annimmt, die den kompletten Planeten betreffen. Wie schon die Überschrift des Artikels verrät, ist meiner Meinung nach die Nachhaltigkeit dieser Projekte besonders wichtig, sowie ein verbessertes globales Ressourcenmanagement. Es kann nicht sein, dass beispielsweise in Mexiko keine Anbauflächen für die Landwirtschaft vorhanden sind, weil entweder Raps oder Mais für die Energiegewinnung angepflanzt wird. Vermutlich wird diese ungleiche Verteilung der Ressourcen, speziell Wasser und Nahrungsmittel, in den kommenden Jahrzehnten noch viele Konflikte und Kriege verursachen, wenn nicht in naher Zukunft etwas daran geändert wird.

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Patrick Z.Kommentar am 14.11.2013 um 15:15

Bereits im Untertitel ihres Beitrages, "Von den Zinsen Leben und nicht vom Kapital", verweist Frau Blättel-Mink auf das Grundproblem, mit dem sich ihr Beitrag Befasst. Um im Bild aus dem Finanzwesen zu bleiben: Wenn das vorhandene Kapital dauerhaft angezapft wird, ist irgendwann nichts mehr davon übrig. In die Realität zurückkehrend heißt das, dass die natürlichen Ressourcen der Erde verbraucht sein werden und der Mensch sich seiner eigenen Lebensgrundlage beraubt haben wird.
Ich muss der Autorin zustimmen wenn sie beschreibt, dass eine Beschränkung auf eine effizientere Nutzung der Ressourcen nicht genügt. Das aufgezeigte Beispiel von Effizienzsteigerung, die Verwendung von Videokonferenzen, um Flugreisen zu reduzieren, veranschaulicht diesen Umstand sehr gut. Solche Maßnahmen zögern den "Bankrott" nur immer weiter hinaus, stellen aber keine endgültigen Lösungsansätze dar, solange weiterhin das begrenzte Kapital angezapft werden muss. Was ist also zu tun?
Die ausführlich angesprochenen Konferenzen auf hoher politischer Ebene waren meiner Meinung nach nur mäßig erfolgreich. Ein Beispiel hierfür ist der Emissionshandel, der Wirtschaftsbetriebe zwingt, Emissionsberechtigungen teuer zu kaufen, um das recht zu erwerben, weiterhin CO2 in bestimmten Mengen ausstoßen zu dürfen. Das sollte für die Unternehmungen als Anreiz dienen, die Produktionen umweltfreundlicher zu gestalten, um weniger für ihren Ausstoß zahlen zu müssen. Das Problem: Die Berechtigungen sind frei handelbar und durch die schwache Konjunktur der letzten Zeit verkaufen viele CO2 produzierende Anlagen nicht benötigte Berechtigungen günstig weiter.
An diesem Beispiel von modernem Ablasshandel zeigt sich, dass es nicht nachhaltig ist, Umweltverträglichkeit von oben herab durch wirtschaftliche Zwänge auf zu diktieren. Nur wenn sich die Wirtschaftunternehmen, aber auch jeder einzelne Bürger sich aus eigenem Antrieb heraus auf den eigenen ökologischen Fußabdruck und dessen Bedeutung für die Zukunft besinnt, kann ein nachhaltiger Wandel erfolgen. Noch allerdings stehen finanzielle Interessen im Vordergrund, sodass Veränderungen in der Wirtschaft zumeist aus Imagegründen erfolgen. Doch auch für Privatpersonen ist solch ein Wandel noch nicht in Sicht, was sich anhand von den Studien zum Konsumverhalten aufzeigen lässt, die Frau Blättel-Mink zum Schluss ihres Beitrages verwendet.

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