EMSCHERplayer // Projekte // Emscherkunst.2016
EMSCHERKUNST – Ausstellungskonzept
Sowohl das Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 als auch die Ausstellung EMSCHERKUNST haben neue Wege eröffnet, um ein anderes Bild der Region zu zeichnen und Gedanken zur Identität und dem Wandel im Ruhrgebiet angeregt. In diesem Beitrag äußern sich der Kurator der Ausstellung, Prof. Florian Matzner, und die Ausstellungsleiterin, Dr. Simone Timmerhaus, zum Auftrag und Verständnis der EMSCHERKUNST, die in diesem Jahr vom 22. Juni bis 6. Oktober erneut stattfinden wird.
Bülent Kullukcu: Reemrenreh (kaum Gesang) Und Leben (Ausschnitt) Die Mole am „Herner Meer“ wird von den Anwohnern im Sommer gern als Treffpunkt zum Baden und Picknicken benutzt. Dort steht die zwanzig Meter hohe Stahlskulptur von Bogomir Ecker. Bülent Kullukcu hat für den Ort und für die Skulptur ein Musikstück komponieren, das wie ein akustischer Bühnenraum zu verstehen ist. Bereits die Ankunft des Besuchers auf der Mole und seine Bewegung zum Molenkopf hin wird gleichsam musikalisch untermalt und findet seinen Höhepunkt in der Skulptur selbst, aus der ebenfalls die Komposition zu hören ist – eine besondere Form der Wassermusik! Sie hören einen Ausschnitt aus der 30-minütigen Gesamtkomposition.
EMSCHERKUNST – Warten auf den Fluss
Der Publikumsliebling „Warten auf den Fluss“ der niederländischen Künstlergruppe Observatorium feiert im Rahmen der EMSCHERKUNST.2013 vom 22. Juni bis 6. Oktober seine Wiederaufnahme. Geert van der Camp und Andre Dekker äußern sich zu den Besonderheiten der Brückenskulptur, ihrer Teilnahme an der vergangenen EMSCHERKUNST-Ausstellung im Jahr 2010 und der Zukunft der Region. Abgerundet wird der Beitrag durch Aufnahmen der ersten Künstlerbereisung zur kommenden EMSCHERKUNST.
BernePark
Das Gelände der ehemaligen Kläranlage der Emschergenossenschaft in Bottrop wurde im Kulturhauptstadtjahr radikal neugestaltet und zu einem Park umfunktioniert. Der niederländische Künstler Piet Oudolf entwarf hier in einem der Klärbecken zusammen mit den schottischen Landschaftsarchitekten von Gross.Max das „Theater der Pflanzen“. Über 21.000 Pflanzen, Stauden und Blumen wurden dafür auf der Fläche zu einem natürlichen Gemälde angeordnet, welches zum Flanieren, Meditieren und Verweilen einlädt.
Auch zur EMSCHERKUNST.2013 wird die Parkanlage wieder für Veranstaltungen sowie als Ausstellungsfläche zum Einsatz kommen.
Wilde Insel
Das Plateau auf der sogenannten „Wilden Insel“ nördlich der Schleusen in Gelsenkirchen bietet eine beeindruckende Sicht über die Industriekulisse der Metropole Ruhr. „Wilde Insel“ wird sie genannt, weil sich hier zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal ein schmales Stück dicht bewachsenes Land schiebt, eine kleine grüne Oase.
Folgt man dem kleinen Pfad an die bewaldete Spitze der „Wilden Insel“, trifft man auf eine „unnatürliche Naturerscheinung“: die zur EMSCHERKUNST.2010 errichtete Monumentalskulptur „Monument for a Forgotten Future“ der Künstler Olaf Nicolai und Douglas Gordon – eine Nachbildung eines realen Felsens aus dem Joshua Tree Nationalpark in den USA. Aus dem Inneren des künstlichen Felsen klingt eine von der Band Mogwai komponierte Symphonie.
Slinky Springs to Fame
Das größte Kunstwerk der EMSCHERKUNST.2010 wurde erst nach Ende der Ausstellungsphase fertiggestellt und eingeweiht. Die Besucher konnten im Kulturhauptstadtjahr die fortschreitenden Baumaßnahmen täglich in Augenschein nehmen, der Brücke beim Wachsen zusehen. Im November 2010 fand gemeinsam mit dem Künstler-Architekten Tobias Rehberger, Kurator Florian Matzner und dem Chef der Bauherrin EMSCHERGENOSSENSCHAFT, Dr. Jochen Stemplewski, eine erste Begehung der Rampen mit Publikum statt.
Begehbare Kunst: Warten auf den Fluss und Between the waters
2013 gibt es ein Wiedersehen mit den Großinstallationen "Warten auf den Fluss" und "Between the waters". Die temporären Werke waren während der EMSCHERKUNST.2010 Highlights des Ausstellungsraums zwischen Gelsenkirchen und Essen.
Zum Publikumsliebling der Ausstellung avancierte schnell die temporäre Holzinstallation "Warten auf den Fluss", idyllisch gelegen zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal im Nordsternpark.
Andre Dekker von der niederländischen Künstlergruppe Observatorium beschreibt das Werk als eine "schlafende" Brücke über die künftige renaturierte Emscher.
Aber auch "Between the waters" mit einer über der Emscher schwebenden knallgelben Toiletten gefiel dem Publikum. Die Gemeinschaftsarbeit von Ooze Architects und Marjetica Potrc wird an gleicher Stelle wieder aufgebaut.
Carbon Obelisk
An der Emscher zwischen Essen und Gelsenkirchen steht nicht nur Richard Serras „Bramme für das Ruhrgebiet“, sondern seit dem Kulturhauptstadtjahr auch das EMSCHERKUNST-Werk „Carbon Obelisk“ von Rita McBride. An einer nahezu unscheinbaren Wegkreuzung mitten in der Natur, nördlich der Emscher in Essen-Karnap ragt der schwarze, glänzende Pfeiler mit pyramidenförmiger Spitze 14 Meter in die Höhe und markiert damit bewusst einen „Unort“. Der Emscherradweg in Richtung Gelsenkirchener Nordsternpark führt heute an dem lange Zeit zur No-Go-Area verurteilten Landstück der Emscherinsel vorbei.
Auch zur EMSCHERKUNST.2013 wird das permanente Kunstwerk der amerikanischen Künstlerin in die Radroute der Ausstellung eingebunden werden.
Walkway and Tower
Der dauerhaft bei Castrop-Rauxel platzierte Aussichtsturm war Teil der Ausstellung EMSCHERKUNST.2010.
Der aus Tokio stammende Künstler Tadashi Kawamata thematisiert in seinem Werk oft den Prozess des Werdens und Vergehens. Basierend auf vergänglichen Materialien, wie hier 4 Kubikmeter Lärchenholz, wirken seine Arbeiten fragil und absichtlich einfach gestaltet. Als Aussichtsturm beobachtet der „Walkway and Tower“ den Wandel der Landschaft an diesem Standort, in der Nähe ist inzwischen neu das Wasserkreuz von Emscher und Rhein-Herne-Kanal, der sogenannte Düker in Castrop-Rauxel entstanden. Mittlerweile als beliebtes Ausflugsziel bekannt, wird er gerne von Fahrradfahrern frequentiert, der Emscherradweg führt direkt daran vorbei.
EMSCHERKUNST – Ausstellungskonzept
Sowohl das Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 als auch die Ausstellung EMSCHERKUNST haben neue Wege eröffnet, ...
Bülent Kullukcu: Reemrenreh (kaum Gesang) Und Leben (Ausschnitt) Die Mole am „Herner Meer“ wird von den Anwohnern im Sommer gern als Treffpunkt zum Baden und Picknicken benutzt...
EMSCHERKUNST – Warten auf den Fluss
Der Publikumsliebling „Warten auf den Fluss“ der niederländischen Künstlergruppe Observatorium feiert im Rahmen der EMSCHERKUNST.2013 ...
BernePark
Das Gelände der ehemaligen Kläranlage der Emschergenossenschaft in Bottrop wurde im Kulturhauptstadtjahr radikal neugestaltet und zu einem Park umfunktioniert...
Wilde Insel
Das Plateau auf der sogenannten „Wilden Insel“ nördlich der Schleusen in Gelsenkirchen bietet eine beeindruckende Sicht über die Industriekulisse der Metropole Ruhr...
Slinky Springs to Fame
Das größte Kunstwerk der EMSCHERKUNST.2010 wurde erst nach Ende der Ausstellungsphase fertiggestellt und eingeweiht...
Begehbare Kunst: Warten auf den Fluss und Between the waters
2013 gibt es ein Wiedersehen mit den Großinstallationen "Warten auf den Fluss" und "Between the waters"...
Die internationale Kunstausstellung EMSCHERKUNST findet im Sommer 2016 zum dritten Mal statt. Das Kulturministerium des Landes Nordrhein-Westfalen fördert die von Emschergenossenschaft, Urbane Künste Ruhr und Regionalverband Ruhr veranstaltete Ausstellung entlang der Emscher ein weiteres Mal. Ausstellungsraum wird das östliche Emschertal von Holzwickede über Dortmund bis Herne. Die Ausstellung wird erneut von Prof. Florian Matzner kuratiert.
Die internationale Ausstellung EMSCHERKUNST im Ruhrgebiet begleitet als Triennale bis 2020 eines der größten Renaturierungsprojekte Europas – den Umbau des Abwasserflusses Emscher hin zu einer natürlichen Flusslandschaft. Das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen fördert wie auch schon 2010 und 2013 die Ausstellung im öffentlichen Raum entlang der Emscher. Als Veranstalter kooperieren erneut Emschergenossenschaft, Urbane Künste Ruhr und Regionalverband Ruhr. Neben dem thematischen „roten Faden“ Emscher-Umbau und Strukturwandel im nördlichen Ruhrgebiet werden auch im Ausstellungssommer 2016 Aspekte wie „Klima und Ökologie“ und „Partizipation“ in das kuratorische Konzept einfließen. Dazu kommt als neuer wichtiger Schwerpunkt das „Urban Gardening“ bzw. die „Urban Agriculture“ als ökologisch-soziale Thematik der EMSCHERKUNST.
Der Ausstellungsraum wandert in östliche Richtung des Neuen Emschertals. So wird 2016 der Ausstellungsparcours von der malerisch gelegenen Quelle der Emscher in Holzwickede durch die Städte Dortmund, Castrop-Rauxel, Recklinghausen und Herne führen. Am besten wird er mit dem Fahrrad zu erkunden sein. Im Gegensatz dazu war 2013 der Schwerpunkt der Ausstellung die westliche Emscherregion von Gelsenkirchen über Essen und Oberhausen bis Duisburg und Dinslaken.
Kurator wird – wie auch schon in den Jahren 2010 und 2013 – der in Essen gebürtige Kunsthistoriker Prof. Florian Matzner, der an der Akademie der Bildenden Künste München Kunstgeschichte lehrt. Der Kunstwissenschaftler war u.a. Projektleiter für die Skulptur Projekte Münster 1997, kuratierte internationale Ausstellungen in Italien und Wien. Aktuell verantwortet er das Kunstprojekt „Tatort Paderborn“.
Im Juni eröffnete die EMSCHERKUNST den Kunstsommer 2013: Mit über 30 Installationen und Interventionen von internationalen und nationalen Künstlern auf einer Fläche von 47 Quadratkilometern war die EMSCHERKUNST.2013 Deutschlands größte Kunstausstellung im öffentlichen Raum. Vom 22. Juni bis 6. Oktober konnten Besucher rund 100 Tage lang die Kunstwerke entlang der Emscher erkunden.
Nach dem großen Erfolg im Kulturhauptstadtjahr 2010 fand die als Triennale angelegte Ausstellungsreihe bereits zum zweiten Mal statt. Die EMSCHERKUNST versteht sich dabei stets als Zukunftswerkstatt, mit dem Ziel den Strukturwandel im nördlichen Ruhrgebiet und die damit verbundene Renaturierung der Emscher bis zum Jahre 2020 diskursiv zu begleiten und zu beeinflussen.
Inhaltliche Schwerpunkte des kuratorischen Konzepts lagen neben dem Emscher-Umbau auf dem Thema „Kunst und Klima“. So beschäftigten sich einige Werke der Ausstellung mit Aspekten der Ökologie und des Klimawandels. Zudem lag der Fokus der EMSCHERKUNST.2013 stark auf partizipatorischen Projekten, welche auf den Einbezug der Bevölkerung setzten und zum gemeinsamen Gestalten einluden. Durch die Einbindung der KunstVereineRuhr entstand weiterhin eine enge Verknüpfung mit der regionalen Kunstszene.
Der Ausstellungsraum der EMSCHERKUNST.2013 umfasst ein Gebiet von rund 47 Quadratkilimetern von Gelsenkirchen, Essen, Bottrop über Oberhausen bis hin zum „Emscherdelta“ zwischen Duisburg und Dinslaken. Auch der Bereich der Emschermündung in den Rhein wird in die Ausstellungsfläche eingebunden. Das Ausstellungsareal wird eingefasst von den beiden Bundesautobahnen A42 und A3 sowie auf westlicher Seite vom Rhein.
Ungewöhnliche Kunstorte wie Industrieanlagen, Wohnsiedlungen und Landschaften sollen dabei die Vielfalt dieser Region spiegeln.
Insgesamt drei Informationszentren mit integriertem Fahrradverleih – im Gelsenkirchener Nordsternpark, am Kaisergarten in Oberhausen und am Emschermündungshof in Dinslaken – erleichtern den Einstieg in den Kunst-Parcours. Zusätzlich werden an jedem Kunstort engagierte Vermittler bereitstehen, die die Besucher fachkundig in die Kunstwerke einführen.
Nähere Informationen zu den einzelnen Kunstorten der EMSCHERKUNST.2013 erhalten Sie unter www.emscherkunst.de.
Das Repertoire der kommenden Ausstellung, die erneut von Prof. Florian Matzner kuratiert wird, bietet eine spannende Mischung aus 30 internationalen und nationalen Künstlerinnen und Künstlern. In ihren Werken setzen sie sich unmittelbar mit der Emscherregion auseinander. Die Künstlerliste umfasst große Namen der Kunstwelt wie den chinesischen Dissidenten Ai Weiwei ebenso wie jüngere Künstler, etwa den in Berlin lebenden Künstler Michael Sailstorfer oder Anna Witt aus Österreich. Großen Wert wurde auf die Einbindung der regionalen Kunstszene gelegt. So werden die KunstVereineRuhr, ein Zusammenschluss der Kunstvereine der Region, mit „Blowin Free“ ein gemeinsames Projekt realisieren. Neben den neuen Kunstwerken werden auch einige der Publikumslieblinge aus 2010 wieder Teil der kommenden Ausstellung sein. Die Pflanzenkläranlage „Between The Waters“ von Marjetica Potr und Ooze Architects wird wieder an gewohnter Stelle auf dem Gelände des ehemaligen Hafens Matthias Stinnes in Essen stehen. „Warten auf den Fluss“, die bewohnbare Holzbrücke der niederländischen Künstlergruppe Observatorium, wird an einem neuen Standort, dem Holtener Feld in Oberhausen, aufgebaut.
Eine vollständige Künstlerliste sowie weitere Informationen zu den Künstlern und Projekten der EMSCHERKUNST.2013 finden Sie unter www.emscherkunst.de/kunst/kuenstler.
EMSCHERKUNST.2010 war im Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 die größte Kunstausstellung im öffentlichen Raum. Das Ausstellungsgebiet umschloss die rund 30 km lange Emscher-Insel zwischen Castrop-Rauxel und Oberhausen. 20 Kunstwerke von international renommierten Künstlern wie Rita McBride, Jeppe Hein oder Tadashi Kawamata konnten von Mai bis Oktober entlang der Emscher entdeckt werden. Mit über 200.000 Besuchern zog man nach der Ausstellung eine positive Bilanz und entschloss sich zu einer Fortführung des Ausstellungsformates. Bis 2020 wird die Emscherkunst in einem dreijährigen Rhythmus das Generationenprojekt des Emscher-Umbaus künstlerisch begleiten.
Auch 2011 und 2012 gab es Veranstaltungen wie das neue Format EMSCHERKUNST-Lounge.
Im August 2012 startete hier zum ersten Mal die neue Veranstaltungsreihe EMSCHERKUNST-Lounge. Das Veranstaltungsformat mit und für junge Menschen feierte in seiner ersten Ausgabe den Sommer und die Lust an der Kunst. So erfüllten die audiovisuellen Künstler von The Gegenschein und SHINYTOYS die Parkanlage mit einzigartigen Klangerlebnissen und ästhetischen Lichtinstallationen, welche die zahlreichen Besucher dazu animierten, sinneswach und groovend durch die Pflanzenanlage zu wandeln. Die Chill-Out-Klänge boten für Jung und Alt eine einladende und entspannte Atmosphäre. Rund 500 Besucher zeigten sich begeistert vom Auftakt des neuen Veranstaltungsformats.
Im September 2012 wurde die „Insel“ im Rahmen der EMSCHERKUNST-Lounge Schauplatz für eine Sinneserfahrung der fantastischen Art. Bei der Veranstaltung trafen junge Medienkünstler auf den künstlichen Felsen. Neben den Shiny Toys und Ray Vibration bespielten die RaumZeitPiraten, den Felsen mit multidimensionalen Bildern und Projektionen. Riesige „Laser-Kraken“ und bunte „Licht-Parasiten“ rankten sich dabei um den Felsen und erweckten ihn zum Leben.
Auf Liegestühlen sitzend oder den Felsen umwandelnd konnten die Besucher die stimulierenden Projektionen und sphärischen Klänge auf sich wirken lassen und der eigenen Fantasie freien Lauf lassen. Daneben bot die Veranstaltung am „Monument“ Gelegenheit für anregende Gespräche – über Kunst und Wahrnehmung, und frei von jedem Anspruch.
Auch 2013 wird der singende Berg wieder Teil der nächsten Ausstellung sein und das ein oder andere Mal als Veranstaltungsort dienen.
"Slinky Springs to Fame“, eine 406 Meter lange, spiralförmige Brücke, ist seit ihrer Fertigstellung im Frühsommer 2011 zum beliebten Ausflugsziel im Kaisergarten der Stadt Oberhausen geworden.
Das größte Kunstwerk der EMSCHERKUNST.2010 wurde erst nach Ende der Ausstellungsphase fertiggestellt und eingeweiht. Ein langer, harter Winter und unvorhergesehene Gründungsarbeiten am Rhein-Herne-Kanal verzögerten die Bauarbeiten.
Die Besucher konnten im Kulturhaupstadtjahr die fortschreitenden Baumaßnahme täglich in Augenschein nehmen, der Brücke beim Wachsen zusehen. Im November 2010 fand gemeinsam mit dem Künstler-Architekten Tobias Rehberger, Kurator Prof. Florian Matzner und dem Chef der Bauherrin EMSCHERGENOSSENSCHAFT, Dr. Jochen Stemplewski, eine erste Begehung mit öffentlichem Publikum statt. Neben den bereits fertiggestellten gewundenen Brückenrampen konnte das im Oktober 2010 eingehängte Spannband betrachtet werden.
Zur EMSCHERKUNST.2013 wird die Brücke und ihr Standort am Oberhausener Kaisergarten einen zentralen Punkt einnehmen: Als Kern des Ausstellungsareals wird hier das neue Besucherzentrum der EMSCHERKUNST.2013 verortet werden.
Andre Dekker von der niederländischen Künstlergruppe Observatorium empfing im Rahmen einer Künstler-vor-Ort-Veranstaltung bei "Warten auf den Fluss". Die in Zick-Zack-Form angelegte 38 Meter lange Holzkonstruktion aus Brettern vom Rotterdamer Hafen eröffnet immer wieder neue Ausblicke in die sie umgebende Natur: sei es aus den mit großen Panoramafenstern ausgestatteten Pavillons oder von den zum kontemplativen Niedersetzen gedachten Bänken.
Über ein kleines Stück Emscherinsel zwischen Rhein-Herne-Kanal und Emscher ging es dann mit den Rädern in Richtung Essen zu „Between the waters“. Hier zeigte die Kulturpädagogin Edda Gerusel den Besuchern wie aus dem Kloakenwasser der Emscher über ein ausgetüfteltes Biofiltersystem Gärten zum Wachsen und Blühen gebracht werden können.
Der Obelisk steht – im Gegensatz zu seinen älteren „Brüdern“ wie dem 23 Meter hohen ägyptischen „Obelisk von Luxor“ auf dem Pariser Place de la Concorde oder dem fast 170 Meter hohen „Washington Monument“, dem berühmten Obelisken in Washington D.C – nicht an einem zentralen und berühmten städtischen Ort, sondern mitten im Emschergebiet.
Im Juli 2011 war die Künstlerin selbst vor Ort und trat mit dem interessierten Publikum in eine künstlerischen Austausch.
Rita McBrides „Carbon Obelisk“ besteht aus einem ungewöhnlichem Material, nämlich aus Kohlefaser bzw. Carbon. So auch der Bezug der Skulptur zum Ruhrgebiet als kohlefördernder Region. Die amerikanische Bildhauerin und Installationskünstlerin, die abwechselnd in New York und Deutschland lebt (seit 2003 hat sie eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf inne), diskutierte im Gespräch mit interessierten Bürgern über ihre Skulptur, die Materialwahl als auch die Wechselwirkung mit anderen Kunstwerken vor Ort: So steht in Sichtweite bzw. unmittelbarer Nähe des Obelisken auch Richard Serras „Bramme für das Ruhrgebiet“ auf der Schurenbachhalde sowie Raimund Kummers „Tor“.
Auch der EMSCHERKUNST lag viel daran, einen kleinen ideellen Beitrag zum Wiederaufbau Japans anlässlich der Naturkatastrophe zu leisten.
Am Sonntag, den 26. Juni, wurde der Turm zu einem Ort der inneren Einkehr. Ähnlich nüchtern und architektonisch einfach gestaltet wie ein japanisches Teehaus, wurde hier zum Gedenken der Opfer der Naturkatastrophe eine japanische Teezeremonie abgehalten. Nach einer Einführung in das Kunstwerk und der stillen Gedenk- und Teezeremonie erläuterte ein Teemeister Regeln und Bedeutung dieses japanischen Teerituals und stand allen interessierten Besuchern Rede und Antwort. Anschließend wurde der Turm gemeinsam begangen. Alle Einnahmen aus dem Verkauf von Machta-Tee und japanischen Süßigkeiten wurden gespendet.
EMSCHERKUNST.2013 ist eine Kooperation von EMSCHERGENOSSENSCHAFT, Urbane Künste Ruhr und Regionalverband Ruhr. Die Ausstellung vom 22. Juni bis 6. Oktober 2013 wird kuratiert von Prof. Florian Matzner.
Kontakt:
Ausstellungsbüro EMSCHERKUNST
Ausstellungsleitung
Dr. Simone Timmerhaus
Kronprinzenstraße 24
45128 Essen
Kontakt via:
Patricia Bender
0201-104-2670
Leonie Böhmer
0201-104-3010
bender.patricia@eglv.de
boehmer.leonie@eglv.de
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Mit der Rubrik „PROJEKTE” präsentiert der EMSCHERplayer ausgewählte Kulturprojekte, die die Emschergenossenschaft durchführt oder bei denen sie sich stark engagiert. Die Kunst-, Kultur- und Bildungsprojekte im Rahmen des Emscher-Umbaus machen das Leben und seine Perspektiven im Neuen Emschertal zum Thema vielfältiger Kommunikation und Intervention. Sie laden die Menschen im Emschertal zur Teilhabe an gegenwärtiger und zukünftiger Gestaltung ein.