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Sandra KönigKommentar am 30.06.2013 um 18:12

Angesichts der zunehmenden Spritpreise, dem vermehrten Stauaufkommen auf Autobahnen und in Innenstätten scheint es nur allzu schlüssig, dass sich die meisten Menschen zunehmend nach alternativen Fortbewegungsmöglichkeiten umsehen. Dass hierbei vor allem das Fahrrad als ein alternatives Verkehrsmittel eine wichtige Rolle spielt, verdeutlicht der Beitrag von Dr. Joachim Scheiner. Zu Recht merkt er an, dass das Fahrrad in den letzten Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewonnen hat. Dies bestätigt auch eine Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.v. (ADFC). Laut dieser fahren 41% der Deutschen mehrmals pro Woche mit dem Fahrrad. Zusätzlich existieren pro Haushalt ca. 2,5 Räder. Wie auch bereits in dem Text angesprochen ergab die Umfrage des ADFC, dass das Fahrrad für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt wird. Wenn es um den täglichen Einkauf oder den Wochenendausflug geht, greift ein Großteil der Deutschen auf das zweirädrige Gefährt zurück (Quelle: www.adfc.de/7170_1). Angesichts dieser Tatsache erscheint es sinnvoll, dass sich die Städte an der Emscher, Ruhr und Lippe mit dieser Thematik befassen und versuchen den Radverkehr durch zahlreiche Maßnahmen zu fördern. Bessere Radwege, gute Unterstell-möglichkeiten und gut ausgearbeitete Tourenvorschläge für eine schöne Radtour mit der ganzen Familie, kommen nicht nur der ansässigen Bevölkerung zugute sondern stellen auch einen Magneten für Menschen von außerhalb dar. Der Ausbau des Wegenetzes für Radfahrer könnte einen wichtigen Beitrag dazu leisten den Tourismus in die bis dato eher touristenarme Gegend rund um die Emscher zu bringen. Indem man die Wege entlang der Emscher fahrradgerecht ausbaut, könnte man gleichzeitig auch Teile der Bevölkerung die dem Umbau der Emscher skeptisch gegenüber stehen für sich gewinnen. In Sachen Fahrräderfreundlichkeit sind Länder wie beispielsweise Holland klare Vorbilder. Laut des Copenhagener Index, sind die Städte Amsterdam und Kopenhagen die beiden mit Abstand fahrradfreundlichsten Metropolen weltweit. Auf 750.000 Amsterdamer kommen rund 600.000 Fahrräder. Amsterdam punktet mit großen Parkhäusern ausschließlich für Fahrräder, gut ausgebauten Fahrradwegen und Fahrradverleihen an jeder Ecke.
Für Touristen werden zusätzlich professionell geführte Radtouren angeboten. (Quelle: http://www.copenhagenize.com/). Ein derartiges Angebot wäre auch rund um die Emscher Region vorstellbar. Ansätze finden sich bereits im Rahmen des Masterplans Emscher Zukunft in Projekten wie ,, Neue Wege zum Wasser“ wieder. Durch die Aufwertung von Gewässerabschnitten entlang der Emscher sollen attraktive Rad- und Fußwege entstehen. Im Hinblick auf die Förderung des Radverkehrs ist dies zumindest ein Ansatz und sollte weiter verfolgt werden.

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Denise A.Kommentar am 22.07.2013 um 16:58

Wir leben in einer Zeit von Hektik und Stress, sodass es nicht verwunderlich ist, dass die Menschen vorzugsweise das Auto als Fortbewegungsmittel benutzen. Es ermöglicht ein schnelles Vorankommen von einem zum anderen Ort und dies ohne körperliche Anstrengung. Gegen dieses Vehikel sprechen jedoch die steigenden Kraftstoffpreise sowie der stetig dichter werdende Verkehr. Aus diesen Gründen rückt das Fahrrad immer mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft.
Nicht nur immer mehr Erwachsene versuchen mit Fahrradfahren dem Verkehrschaos zu entkommen. Wie im Aufsatz von Herrn Scheiner angesprochen, gehen vor allem Jugendliche mit gutem Beispiel voran. Meiner Meinung nach, liegt dies jedoch vor allem auch daran, dass die unter 18-jährigen noch keinen Führerschein haben, welcher ihnen erlaubt, ein Kraftfahrzeug alleine zu führen.
Um noch mehr ältere Menschen von der Benutzung der Fahrräder zu überzeugen, ist es sinnvoll, noch weiter in die Entwicklung von E-Bikes zu investieren, um diese den Senioren preisgünstig anbieten zu können. Ich glaube, dass dies eine Möglichkeit ist, auch noch im Alter die Natur und Umwelt ohne zu große Anstrengung zu erkunden. Weiterhin könnten in diesem Zusammenhang die Autounfälle, welche immer häufiger ältere Autofahrer verursachen, reduziert werden.
In Bezug auf diese Vorteile, bin ich der Ansicht, dass lediglich die Tatsache des Umweltschutzes nur einen kleinen Teil der Menschen überzeugen kann, das Fahrrad zu nutzen. Viel mehr bin ich der Meinung, dass der Wohnort eine zentrale Rolle bei der Entscheidung für ein Fortbewegungsmittel spielt. So werden die Menschen aus einer Großstadt eher auf öffentliche Verkehrsmittel wie S- oder U-Bahn zurückgreifen. Auf dem Land ist das Fahrrad aufgrund von meist fehlenden öffentlichen Verkehrsmitteln beliebter.
Um Sportler anzusprechen, finde ich es wichtig, dass sich die Politik für ausgebaute Fahrradwege und Fahrradstraßen einsetzt. So ist es, wie auch im Aufsatz erwähnt, eine gute Möglichkeit die Bürger mit einer gepflegten und ansprechenden Landschaft zum Radfahren zu motivieren. An einem Fluss entlang, die Natur auf dem Fahrrad zu genießen, ist verlockender als in der Rush-Hour im Stau zu stehen.
Die beste Motivation besteht jedoch darin, wenn der Mensch selbst den Sinn für das Radfahren erkennt. So gibt es keine Besserung Motivation, als sich aus Überzeugung fit und gesund halten zu wollen. Die Menschen müssen den Spaß für sich am Radfahren erkennen und ihre Einstellung an ihre Kinder weitergeben. Radfahren muss wieder gesellschaftlich „modern“ und besonders für nachfolgende Generationen attraktiv gestaltet werden.

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Lennart M.Kommentar am 15.08.2013 um 22:20

Die Entwicklung des Fahrrads wurde in dem Beitrag von Herrn Dr. Joachim Scheiner gut beschrieben. Wie die Benutzung Anfang des 20ten Jahrhundert an Attraktivität vor allem für die Ärmeren Schichten gewann, nach dem 2ten Weltkrieg wieder abschwoll und nun seit einigen Jahrzehnten wieder größere Beliebtheit erlangt. Die Entwicklung ist erfreulich und auch gut nachvollziehbar, erfordert jedoch eine immer noch stärkere Förderung.
Es ist verständlich, dass die Menschen nach neuen Transportmittel suchen und sich nach größerer Unabhängigkeit vom Pkw sehnen, da die steigenden Spritpreise, diese Art der Fortbewegung wie in den Anfängen des 20ten Jahrhunderts zu einem Luxusgut machen.
Die Prognose, dass vielleicht die Möglichkeit besteht, dass das Fahrrad wieder das Auto ablösen wird, halte ich jedoch für eher unrealistisch. Denn auch die Autoindustrie hat diesen Wandel in den Köpfen der Bevölkerung erkannt und unterstützt von der Politik geht der Trend zu immer spritsparenden Pkws oder die vollständige Umstellung auf Gas und Elektro.
Die größte Chance einer breiteren Etablierung des Fahrrads als Transportmittel sehe ich besonders als Freizeitaktivität. Hierbei meine ich auch die schon im Beitrag genannten Fahrten zum Frisör in die Innenstadt oder auch die Radtour zum See. Für solche Fahrten braucht es bis jetzt aber eine relativ große Überwindung und Eigenmotivation der Einzelpersonen. Aus eigener Erfahrung bieten nämlich die meisten größeren Städte wenig Anreiz dazu zum Fahrrad zu greifen und der Spaßfaktor, wie auch das Sicherheitsgefühl hält sich in Grenzen, wenn Radwege zu schmalen Gassen auf 2-Spurigen Hauptstraßen verkommen. Meiner Meinung nach ist dies die größte Schwäche in der deutschen Verkehrsordnung.
Der nächste Ansatz ist die Ausweitung der Radwege für den Tourismus. Gerade hier kann das Projekt im Emscherraum viel richtig machen und neue Möglichkeiten umsetzen. Wir leben in einer Welt die immer schneller und arbeitsintensiver wird. Freizeit und Beruf verschmelzen, man kann nur noch schlecht zu Hause nach der Arbeit komplett abschalten. Eine Konsequenz daraus ist die Steigerung von Kurzurlaube übers Wochenende. Dabei geht es nicht zwangsläufig in den Billigflieger Richtung Süden, sondern gerade der Kultururlaub und die Naturerholung innerhalb Deutschlands nimmt zu und gerade dazu hat der Emscherraum das Potenzial diese Nachfrage voll auszuschöpfen.

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Julian M.Kommentar am 13.11.2013 um 15:50

Der Autor spricht im Text recht treffend die Bedeutung der baulichen Maßnahmen an. Als
Fahrradfahrer fallen mir immer wieder erhebliche Mängel dahingehend auf. Gerade außerhalb der
großen Städte müssen sich Radfahrer die Straße mit Auto- und Motorradfahrern teilen. Hier tut die
Rücksichtslosigkeit mancher motorisierter Verkehrsteilnehmer ihr übriges. Die Folge ist, dass sie
zusammen mit Fußgängern und Motorradfahrern zur sogenannten „Hochrisikogruppe“ im
Straßenverkehr gezählt werden. Auffällig bei der Unfallstatistik der Berliner Polizei aus dem Jahr
2011 ist jedoch, dass bei satten 52 Prozent der insgesamt 6182 Unfälle, der Radfahrer eine
Mitschuld, oder die Schuld am Unfall trug (Quelle:http://www.tagesspiegel.de/berlin/unfallstatistikhochrisiko-
gruppe-radfahrer/5795812.html). Die mit Abstand häufigste Unfallursache war hier das
Benutzen der falschen Fahrbahnseite. Zweithäufigste Unfallursache waren Fehler beim Einordnen in
den fließenden Verkehr. Hierbei ist es unerheblich, ob der Radfahrer der ältere Herr auf dem Weg
zum Supermarkt ist, oder der semi-professionelle Rennradfahrer auf seiner üblichen Hausrunde ist.
Beide Typen von Radlern scheinen die Verkehrsregeln oft, ob bewusst oder unbewusst sei
dahingestellt, zu ignorieren. Die Folge davon ist eben jene prägnante Unfallstatistik. Fraglich ist
jedoch, ob man jene Verkehrsteilnehmer mittels baulichen Maßnahmen erreichen kann.
Gerade Gruppen von Rennradfahrern nutzen gerne die volle Breite der Straße, selbst wenn ein
ausgebauter Radweg vorhanden ist. Weiterhin werden tödliche Unfälle von Radfahrern häufig von
abbiegenden PKW oder Lastwagen verursacht. Unfallschwerpunkt ist die Kreuzung. Hier liegt ein
möglicher Ansatz für bauliche Maßnahmen, um die Zahl der Unfälle zu verringern. Speziell ältere
Menschen sind mit der Komplexität des heutigen Verkehrs überfordert. Dies schlägt sich auch in der
Statistik nieder. Laut ADAC sind im Jahr 2012 54,2 Prozent der tödlich Verunglückten Radfahrer über
65 Jahre alt (Quelle: http://www.adac.de/_mmm/pdf/statistik_5_2_fahrradfahrer_42808.pdf). Nun
ist diese Gruppe auf das Fahrrad oft alternativlos angewiesen. Hier liegt auch das Dilemma. Insofern
ist eine Vereinfachung der Verkehrsführung an Unfallschwerpunkten zugunsten der älteren
Radfahrer eine der wenigen Möglichkeiten um die Häufigkeit tödlicher Unfälle zu verringern.

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Christopher K.Kommentar am 18.11.2013 um 00:40

Ende des 19. Jahrhunderts soll der deutsche Industrielle und Fahrradhersteller Adam Opel die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung seines Produkts wie folgt charakterisiert haben: „Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden wie beim Fahrrad.“ Dieses Zitat verdeutlicht, dass Joachim Scheiners Blick zurück zu den Anfängen der „Fahrradbewegung“ in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Grundvoraussetzung für die Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Bedeutung und Funktion des Fahrrads als Verkehrsmittel notwendig ist. In diesem Zusammenhang weist er zu Recht auf seine Einordnung in den Gesamtkontext des „allgemeinen Bedeutungswandels der Mobilität in der Wohlstandsgesellschaft“ hin: Das Fahrrad als Individualverkehrsmittel gibt seinem Besitzer bzw. Fahrer die Möglichkeit, seiner Weltanschauung Ausdruck zu verleihen. Als Beispiel sei der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele genannt, der sich fast ausschließlich mit dem Fahrrad fortbewegt.
Die folgende Betrachtung der Nutzungsgruppen und Nutzungsgebiete der Fahrradfahrer in Deutschland wird unter keiner speziellen Fragestellung betrachtet und ist deshalb sehr generell gehalten. Selbst eine Eingrenzung auf den Großraum „Ruhrgebiet“ wird vom Autor nur an einer Stelle knapp vorgenommen. In diesem Zusammenhang wäre eine ausführliche Einbettung in den „Metropolraum Ruhr“ oder ein spezieller Bezug zum Emscherumbau wünschenswert. Dieser existiert nämlich zum Beispiel in Form des Emscher-Park-Radwegs. Überdies wird die Nutzung des Fahrrads für betriebliche Zwecke, beispielsweise in der Industrie, völlig außer Acht gelassen. Die Auseinandersetzung des Autors mit den Nutzungsgewohnheiten der Fahrradfahrer liefert mit der Feststellung, „dass das Fahrrad nahezu die ganze Palette menschlicher Aktivitäten abdeckt“ für den Leser ebenfalls keine neuen Erkenntnisse. An dieser Stelle wäre beispielsweise ein Städtevergleich der Fahrradnutzung in den Ruhrgebietsmetropolen mit anderen deutschen oder europäischen Städten interessant gewesen. Darauf aufbauend hätte dann nicht nur die folgende Erwähnung der Bedeutung einer „kleinräumliche[n] Durchmischung der Raumnutzungen in unseren Städten“, sondern sogar eine Eingliederung in einen größeren Gesamtkontext vorgenommen werden können.
Erst gegen Ende wird konkret und ausführlicher auf die Bedeutung des Fahrrads für die Region um Ruhr, Lippe und Emscher eingegangen und gleichzeitig auf die einzigartigen Möglichkeiten für sozio-kulturelle Untersuchungen in diesem Raum hingewiesen. Der berechtigte Hinweis, dass die „bewusste Gestaltung von Landschaft und Wasser [...] einen wichtigen Beitrag“ zur Erhaltung der „Mobilität der Bevölkerung im Nahraum“ liefern könne, hätte in diesem Zusammenhang einen idealen Ansatzpunkt für die Auseinandersetzung mit dem Emscherumbau geliefert. Leider bildet er jedoch den Abschluss von Scheiners Betrachtung.

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