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Der Begriff der Heimat ist meist an räumliche Vorstellungen geknüpft und er wird im Kontext von Naturschutz und Landschaftspflege heute wieder neu in diesem Sinne mobilisiert. Es lassen sich aber auch Anregungen gewinnen, wenn man die offensichtlichen räumlichen Bezüge von Heimat in einer quer liegenden zeitlichen Perspektive betrachtet. Eine zeitliche Formulierung von 'Heimat' soll hier in drei Schritten entwickelt werden.
Der auffälligste Zeitbezug, den man an der Heimat und der heimatlichen Landschaft finden kann, besteht in der Rückwendung auf einen früheren Lebensabschnitt, ganz gleich zunächst einmal, ob dessen mit positiven Gefühlen gedacht wird, mit Wehmut, Sentimentalität oder auch mit Befremden, Ängsten oder Abscheu. In aller Regel geht es, wenn die Heimat als Ort oder Landschaft ins Spiel kommt, um einen Raum der Kindheit oder des Jugendalters, der in irgendeiner Weise verloren gegangen ist. Der Bezug zu Jugend und Kindheit ist intuitiv keine Überraschung und er bestätigt sich ohne Weiteres, wenn man Menschen nach ihrer heimatlichen Landschaft fragt. Die Landschaft, die sich da vor dem inneren Auge entfaltet, als Landschaft der Kindheit in einer bestimmten Zeit, lässt sich in zeitlicher Perspektive mit Unterscheidungen des Soziologen Anthony Giddens (1988) schärfer fassen. Einerseits geht es hier um die Zeit als Dasein – ein Begriff den Giddens mit etwas gewandelter Bedeutung von Heidegger entlehnt. Das Dasein ist das einmal gelebte und zu lebende Leben. Jeder Mensch hat nur einen Lebensverlauf und er kann zu bestimmten Zeiten nur an bestimmbaren Orten sein, Orte, die gerade in den frühen Lebensabschnitten kaum je frei gewählt sind. Die heimatliche Landschaft knüpft sich so an konkrete, situierte (Jugend-)Zeiten, eine individuell gelebte, einmalige Zeit. Gleichzeitig ist darin erkennbar aber auch eine andere Zeitdimension, eine Erfahrungszeit, die im Vollzug alltäglicher Praktiken und Routinen besteht, im Spielen, Sich-mit-Freunden-Treffen, Zur-Schule-Gehen, usw. Giddens bezeichnet diesen zweiten Zeittypus des alltäglichen Vollzugs und der wiederkehrenden Praktiken und Routinen mit einem anderen Begriff, er nennt dies in Anlehnung an Bergson die durée. Daran lassen sich nochmals Überlegungen anknüpfen, wie sich die heimatliche Landschaft in uns festsetzt, nämlich nicht nur in unseren Köpfen als Erinnerung an einen Lebensabschnitt, sondern auch in unseren Körpern. Wir alle können da eigene Geschichten erzählen, vom Auf-die-Bäume-Klettern, von bestimmten wiederkehrenden Wegen, vielleicht von der Angst an bestimmten Ecken, von geklauten Äpfeln oder geschenkten Orangen. Die subjektive Zeit als Dasein und durée bringt eine heimatliche Zugehörigkeit im Sinne von situierten Inkorporierungen notwendig hervor. Und dies geschieht ganz unabhängig von allgemeinen Ansichten über die Schönheit, Naturnähe und Gastlichkeit des betreffenden Raumausschnitts
Jenseits der subjektiven Zeiten ist die heimatliche Landschaft vielfach in systemische Eigenzeiten eingebunden, unterschiedliche natürliche und soziale Zeitrhythmen und Zeitlogiken. Der naturschützerischen und geographischen Gewohnheit folgend lassen sich zuerst einmal die großen natürlichen Prozesse anführen, die langfristige deep time der geologischen und biologischen Entwicklungen. Erdgeschichtliche Prozesse bilden die Voraussetzung der landschaftlichen Großformen. Die kulturgeschichtliche Zeit scheint im Vergleich damit geradezu kurz. Doch gemessen am individuellen Leben sind viele Regionen auch schon fast undenkbar lange genutzt worden, wie Relikte aus der Eisenzeit, der Römerzeit, dem Mittelalter, alte Rodungen es nahe legen. Auch die land- oder wasserwirtschaftlichen Nutzungsformen, zum Beispiel die eines Flusses als Abwasserkanal, sind ein gemeinsames Produkt der kulturgeschichtlichen und zugleich der naturgeschichtlichen Zeit. Die Praktiken und Regeln, die notwendig sind, um ein System wie das der Abwasserableitung über Jahrzehnte zu etablieren und zu erhalten, lassen sich als Zeit der Institutionen in einem weiteren soziologischen Zeitbegriff fassen. Dabei können wir uns Handlungen, die zur Konstitution solcher Institutionen führen, in ganz unterschiedlichen Subsystemen der Gesellschaft vorstellen; in Bezug auf die Abwasserwirtschaft etwa als ingenieur-technische Erfahrungswerte, wie man die Gewässer nutzt und umfunktioniert oder wie man Kläranlagen baut. In längerem Zeithorizont muss auch eine politische Verständigung darüber sichergestellt sein, ob diese Nutzung auch zukünftig beibehalten werden soll und auf welche Weise dafür gesorgt wird, dass sie funktioniert. Dies setzt einigermaßen langlebige Institutionen voraus, einen Wissenstransfer sowie soziale Verbindlichkeit über die Generationen. Mit dem Soziologen Anthony Giddens können wir diese Zeit der Institutionen als einen dritten Zeittyp identifizieren, den Giddens als longue durée bezeichnet hat. Darunter versammelt er die wiederum mehr oder weniger repetitiven und routinisierten, aber zeitlich recht stabilen Muster sozialer Institutionen, z.B. von Politik, Wissenschaft oder auch der Verwaltung.
Die Systemzeit der Politik oder besser: des politisch-administrativen Systems umfasst nicht nur allgemeine zeitliche Rahmenbedingungen, wie etwa die Dauer von Legislaturperioden oder den Geschäftsgang einer parlamentarischen Anfrage, sondern im vorliegenden Fall auch einzelne, zeitlich bestimmbare und in ihrer Dauer bestimmte Maßnahmen der Umweltpolitik, etwa die Wasser-Rahmenrichtlinie der EU oder einschlägige regionale Programme wie der 'Wasserwirtschaftsplan Nordrhein-Westfalen'. Dort können neue Leitbilder durchgesetzt werden, die denen früherer Jahrzehnte direkt entgegenstehen. Aus den Vorflutern von einst werden plötzlich Korridore der biologischen Vielfalt und wo das Wasser früher streng eingepfercht wurde, soll es heute Raum wieder bekommen. Die politisch-administrativen Regelungen bzw. formalen Institutionen, das ist die Pointe hier, zeigen eigene Rhythmen, eine eigene Zeitlogik, eigene diskursive Brüche und Entkoppelungen, wenn sich die übergeordneten gesellschaftlichen Ziele ändern. Daraus entstehen Verzögerungen und Verwerfungen gegenüber ökonomischen Prozessen, gegenüber sozialen Entwicklungen, und natürlich auch gegenüber wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen, denen andere Systemzeiten innewohnen.
Die industrielle Moderne des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts ist mit der Durchsetzung einer linearen Normzeit verbunden. Schon Georg Simmel beschreibt, wie sich anfangs des letzten Jahrhunderts in Berlin die Taschenuhren so stark ausbreiten, dass das Funktionieren der Großstadt vor allem als ein Synchronisierungsproblem erscheint; die Rolle der Eisenbahnen ist vielfach hervorgehoben worden, die diese Taktung des Raums in die Fläche tragen. Die Bewegung für den Heimatschutz möchte dagegen die ländlichen Eigenzeiten bewahren, die Differenzen in der Entwicklung, die sozial-natürlichen Rhythmen im Laufe des Jahres und der Jahrzehnte, eine Ungleichzeitigkeit, Rückständigkeit, oder sagen wir: Inseln in der zunehmend dominierenden Weltzeit. Dabei herrscht aber im modernen Sinne die Vorstellung vor, dass eine gewissen Kohärenz und Gradualität in der Raum-Zeit-Verbindung gegeben ist – je weiter wir weg sind von 'daheim', desto fremder wird die Umwelt, und auch je weiter wir weg sind von der Vergangenheit, desto fremder wird die Umwelt. Die Zielzustände der Schutzbemühungen wären dann zwar beweglich, moving targets, aber ihre Bewegung verliefe doch zumindest auf berechenbaren, festen Bahnen. Nun argumentieren verschiedene Theoretiker, wie David Harvey und Manuel Castells, dass wir es heute mit einer Komprimierung oder gar einem Verschwinden der Zeit zu tun hätten. Dahinter stehen Überlegungen, die sich auf die Prozesse der Globalisierung und besonders auf die Entwicklungen der Informationstechnologien beziehen. Neben der Explosion des Waren- und Personenverkehrs spielt dabei die Übertragung von immensen Datenmengen in 'Echtzeit' eine entscheidende Rolle: Dass ich heute an der Emscher sitzen kann und auf meinem Laptop gleichzeitig eine japanische Musiksendung hören und die amerikanische Superbowl live im Internet erleben, mag man noch als oberflächlichen Ausdruck veränderter Konsummuster abtun. Ich kann mich mit meinen Mausklicks aber auch daran beteiligen, die thailändische Volkswirtschaft zu ruinieren (wie dies fast nur über Devisentransfers 1997 in wenigen Tagen geschehen ist). Oder ich kann Abwassertechnologie aus Korea auf dem Aktienmarkt verkaufen und dazu beitragen, dass am entsprechenden Markt in Rotterdam die Preise purzeln. Zum ersten Mal haben wir heute einen weitgehend vereinheitlichten, global zeitsynchronisierten Kapitalmarkt, der die Sequenzialität in einem Raum der Ströme auf ein Minimum zurückstutzt.
Es ist klar, dass diese Entwicklungen umfassende Folgen auf verschiedenen Ebenen haben. Die vollständige Synchronisation oder 'Zeitlosigkeit' im ökonomischen Kern der Weltgesellschaft ist umgeben von tausenden immer noch vorhandenen, asynchronen zeitlichen Bindungen und systemischen Eigenzeiten, die mit den genannten Entwicklungen nicht etwa einfach verschwinden. Nicht zuletzt tragen Menschen in aller Welt in ihren 'Inkorporierungen' einige dieser Eigenzeiten umher. Und es ist keineswegs so, dass aufgrund der Zeit-Raum-Verdichtung die Identitäts- und Bindungswünsche, die im klassischen Heimatdiskurs aufgehoben sind, geringer würden. Im Gegenteil lässt sich beobachten, dass überall Regionalismen und Fundamentalismen, zum Teil auch neue Nationalismen und Rassismen fruchtbaren Boden finden. Man kann dies gerade als eine – recht hilflose, aber in anderer Hinsicht wirkungsvolle – Entgegensetzung zur der globalen Dynamisierung und Entgrenzung in vielen Bereichen begreifen. In einer dergestalt zeitlosen Zeit, wie sie einige Theoretiker heute zu erkennen glauben, wird allerdings die tiefe Vergangenheitsbindung der klassischen Heimatschutzideale fraglich. Denn der Versuch, die universelle Gleichzeitigkeit und z.T. auch Gleichschaltung mit den identitären Ungleichzeitigkeiten und vervielfältigten Brüchen in den einzelnen Lebensläufen im Hinblick auf irgendwelche Landschaftszustände oder Landschaftsbilder vereinheitlichen zu wollen, ist notwendig zum Scheitern verurteilt. Die heimatliche Landschaft gibt unter heutigen Bedingungen umso weniger normative Leitlinien für irgendwelche Schutzabsichten her, als die Fiktion homogener Erfahrungsgemeinschaften im Zuge enorm gesteigerter, freiwilliger und unfreiwilliger Mobilität ihre Glaubwürdigkeit täglich weiter schwinden sieht. Die Pluralisierung der Lebenswelten, auch innerhalb von Lebensläufen, weist umso mehr auf Demokratisierung und Konfliktfähigkeit als notwendige Zukunftsaufgaben auch von Naturschutz und Landschaftspflege hin. In diesem nach vorne gewandten Sinn lässt sich mit dem Philosophen Ernst Bloch schließen, der Heimat emphatisch überhaupt nur als Projekt der Zukunft gelten ließ. Was Heimat werden soll, müssen wir demnach erst erstreiten.
Autor: Michael Flitner ist Professor für Geographie mit dem Schwerpunkt 'Nachhaltige Regionalentwicklung in der Globalisierung' am artec - Forschungszentrum Nachhaltigkeit der Universität Bremen sowie Kooperationsprofessor am Leibniz Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT, Bremen). Der Beitrag geht auf einen Vortrag des Autors zurück.
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Mein ganzes Leben lang
War die Heimat da,
Wo ich gerade nicht mehr war
Immer war ich ihr voraus.
Und doch schreibe ich
Hinter ihr her,
Mein ganzes Leben lang.
Schroeder, Bernd (2004): Heimat. In: Gropp, P. et al.: Neues aus der Heimat! Frankfurt/M., S. 268.
„Dieselben Wege. Das Vertrauen darauf, dieselben Bäume auch nächstes Jahr noch vorzufinden, den See. (...) Es war auch ein Kastanienaufsammeln. (...) Heimat war auch Magenschmerzen“.
Lentz, Michael. In: Gropp, P. et al.: 2004, S. 204.
Nachdem die Emscher im Laufe ihrer Geschichte bereits einige radikale Veränderungen durchgemacht hat, steht sie nun erneut vor einem historischen Eingriff. Ursprünglich war sie ein mäandernder Fluss in einer Bruchlandschaft, später wurde sie in Beton gezwungen und zum begradigten Abwasserlauf der Region degradiert. Doch nicht nur der Fluss – die ganze Region als Lebensraum und Heimat seiner Anwohner veränderte sich im Zuge der Industrialisierung von Grund auf.
Nach dem Umbau für die industrielle Nutzung lange als Kloake verhasst, sieht die Emscher nunmehr einer dritten elementaren Wandlung entgegen. Im neuen Erscheinungsbild sollen frühere Ansichten zu einer neuen Form verschmelzen und die Elemente vorheriger Epochen erkennbar bleiben. An jenen Stellen, wo die Industrialisierung auch in der Landschaft ihre Spuren hinterlassen hat, wird sich diese Prägung also auch in der Gestaltung des Emscherlaufes wiederspiegeln.
In Zukunft wird die Emscher so eine neu erarbeitete und menschengestaltete Heimat für die nächste Generation bieten. Die langfristige Entwicklung der Region wurde nicht ignoriert, sondern bei der Planung des Emscher-Umbaus berücksichtigt, um weniger ein Kunstwerk denn eine authentische Heimat zu schaffen.
Bis in die 1890er Jahre gab es noch unterschiedliche Ortszeiten in Deutschland. Kurz vor dem ersten Weltkrieg sendet der Eiffelturm erstmals ein Normzeitsignal in 'Echtzeit' um die Welt.
Nach Beschluß des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen wurde am 1. Juni d. J., vorläufig allerdings nur für den inneren dienstlichen Verkehr bezw. die Dienstfahrpläne, von allen betheiligten Eisenbahnen eine einheitliche Zeit nach dem Stundenzonensystem eingeführt. Der größte Theil dieser Verwaltungen, nämlich die deutschen und österreich-ungarischen Eisenbahnen, hat die Zeit des 15. Meridians östlich von Greenwich - ungefähr Stettiner bezw. Prager Zeit unter der Bezeichnung M. E. Z. (mitteleuropäische Eisenbahn-Zeit), die belgischen und holländischen Bahnen haben die Greenwicher Zeit und die rumänischen Bahnen die Zeit des 30. Meridians östlich von Greenwich angenommen. Diese Zeiten weichen um je eine Stunde voneinander ab, so daß z. B. ein von Brüssel an der deutschen Grenze um 5 Uhr vormittags nach belgischer Eisenbahnzeit eintreffender Zug bei einem Aufenthalte von 15 Minuten nach mitteleuropäischer Eisenbahnzeit um 6 Uhr 15 Minuten vormittags weitergehen würde. Die Stundenzonen fallen aus praktischen Gründen mit den Landesgrenzen zusammen, so daß der Reisende, wenn einmal die einheitliche Zeit allgemein eingeführt sein wird, seine Uhr nur dort um je eine Stunde vor- oder zurückzustellen hätte, wo er durch die Zollabfertigung und den Sprachenunterschied schon so wie so daran gemahnt wird. (Originaltext aus „Die Gartenlaube“, Hrsg. Adolf Kröner Erscheinungsdatum: 1891; Zitiert nach Wikipedia: Einheitliche Eisenbahnzeit)
„Verkaufen oder bleiben? Was für eine Frage! (...) Es wurde mit der Allmacht des Geldes operiert und Daumenschrauben des Ansehens in der Öffentlichkeit angelegt. Wer mochte schon zugeben, dass er aus Deusen stamme? Zwischen der stinkenden Brühe und dem Kanal. Dazu die Kokerei hinter dem noch übler riechenden Abfallberg. (...) Das zeigte Wirkung. Die Bewohner der Siedlung begannen sich im Streit zu zerfleischen. Rund die Hälfte war bereit, den süßen Verlockungen und den Schmähungen nicht zu widerstehen. Die andere Hälfte begriff sich als Einwohner und wollte in jedem Fall ausharren. Wie dieser Streit ausgegangen ist, kann heute jeder sehen. Die Emscher wird naturiert. Nach dem Bau des Klärwerkes stinkt sie nicht mehr. Die Deponie ist geschlossen, (...) die Kokerei glüht nicht mehr und ist auf der Route Industriekultur Denkmal und Ankerpunkt geworden. Selbstverständlich, dass diese Umbau- und Neubaumaßnahmen zu weiten Teilen in Selbsthilfe geschieht und so die Neudeusener (...) die hier eine schöne Wohngegend vorgefunden haben, integrieren hilft. (...) Wenn man jetzt an die Menschen im Emschertal insgesamt denkt, dann könnte einem doch auffallen, dass diese Art „Deusener zu machen“ oder „Deusenerin zu werden“ doch auf die gesamte Region zutreffen könnte, oder?
(Auszug aus Peter Streges "Deusen 5")
Der Begriff der Institution ist hier nicht nur im Sinne von administrativen Einrichtungen oder Organisationen verstanden, sondern in der umfassenderen Bedeutung aller Art sozialer Konventionen und Routinen.
Erst wenn der Mensch sich als geschichtsschaffende Kraft in realer Demokratie begründet, so schreibt Ernst Bloch, "entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat."
Bloch, Ernst (1977): Das Prinzip Hoffnung. Tübingen, S. 1628.
Das Krankheitsbild der Nostalgia (griechisch νόστος nóstos ‚Rückkehr‘ und άλγος álgos‚ Traurigkeit, Schmerz, Leiden‘) wurde unter diesem Namen im Jahre 1688 von dem Arzt Johannes Hofer in Basel zuerst beschrieben. Man kennt es daher auch heute noch unter der Bezeichnung Schweizer Krankheit.
Es handelte sich bereits damals um eine durch unbefriedigte Sehnsucht nach der Heimat begründete Melancholie oder Monomanie, welche eine bedeutende Zerrüttung der körperlichen Gesundheit, Entkräftung, Abzehrung, Fieber und gar den Tod zur Folge hat. In Frankreich war es bis über die Mitte des 18. Jahrhunderts hinaus bei Todesstrafe verboten, den Kuhreihen (Chue-Reyen, frz. Ranz des Vaches), ein bekanntes Hirtenlied, zu singen oder zu pfeifen, weil sich bei dessen Anhören die Schweizer Soldaten des Heimwehs nicht mehr erwehren könnten und es sie zur Fahnenflucht verleite.
Das Volks- und Soldatenlied Zu Straßburg auf der Schanz | Da fing mein Leiden an hat diese Heimwehkrankheit zum Thema. (Quelle: Wikipedia-Artikel "Heimweh")
Wasser in Nordrhein-Westfalen
Erläuterungsbericht für das Teileinzugsgebiet Emscher: Ein Einstieg in das Thema Wasserrahmenrichtlinien
Internetseite zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) im Teileinzugsgebiet Emscher
Infos zur EG-Wasserrahmenrichtlinie
Zeitplan zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie