Klangkunstprojekt an der Emscher

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"FlussKlang:RiverSound 2010"

Internationale Künstler thematisieren den Wandel des Emschertals

Das Projekt "FlussKlang:RiverSound" ist Bestandteil des großen ökologischen Bauvorhabens zum Umbau des Flusses Emscher. Es zielt darauf, die künstlerische Produktivität für die Erfahrung der Prozesse und Ergebnisse dieses Bauvorhabens zu nutzen. Internationale Klangkünstler, Komponisten, Hörspielmacher und Sounddesigner sind eingeladen, sich mit dem Wandel im Emschertal künstlerisch auseinanderzusetzen. In Kooperation mit Künstlern aus der Region entwickeln sie Ideen, sammeln Klangmaterial und realisieren Sound-Projekte.

FlussKlang:RiverSound ist eine Plattform für internationale Klangkunst, bei der nicht nur Studioproduktionen und Medienveröffentlichungen entstehen, sondern auch Aufnahmen vom Erarbeitungsprozess, die als Elemente für Live-Auftritte verwendet werden können und auf diese Weise den Austausch mit anderen Kunst- und Ausdrucksformen (Film, Tanz, Performance) ermöglichen.

Bereits 2008 entstanden die ersten vier Produktionen: Gemeinsam mit den renommierten Klangkünstlern Jon Rose (Australien) und Michael Rodach (Deutschland) entwickelte Karl-Heinz Blomann vier Produktionen, die im Juli und August 2008 im WDR 3 / Studio Akustische Kunst gesendet wurden.

2010 geht "FlussKlang:RiverSound" nun in eine zweite Phase: Wieder werden vier Produktionen erarbeitet. Dabei wird Karl-Heinz Blomann gemeinsam mit den beiden international anerkannten Gastkünstlern Gilles Aubry (Schweiz) und Thomas Gerwin (Deutschland) jeweils zwei Projekte realisieren. Die beteiligten Künstler waren bereits im Dezember 2009 vor Ort und haben sich mit dem Emschertal vertraut gemacht. Darüber hinaus sind inzwischen Film- und Tonaufnahmen im Pumpwerk Evinger Bach, am Phoenix See in Dortmund, in der Emscher-Kläranlage und im Stadtteil Ebel in Bottrop sowie im Faulturm der ehemaligen Kläranlage in Herne produziert worden. Dieses Material fließt in die Klangprojekte ein und wird außerdem - in Auszügen - im EMSCHERplayer präsentiert.

Neben musikalischen und geräuschbasierten Inhalten wird die Arbeit des aktuellen Projekts auch zahlreiche persönliche Statements und Auszüge aus Interviews mit vom Emscher-Umbau betroffenen Bürgern enthalten. Diese Kommentare und Positionen bringen eine politische Komponente in die Komposition und tragen den sozialen und partizipatorischen Aspekten des Emscher-Umbaus Rechnung. Durch Verdichtung, Verschiebung, Transformation und durch die Eingriffsmöglichkeiten von Sound-Design und medialer Verfremdung entstehen neue Interpretationen von Wahrnehmung und Meinung.

Erstmalig werden Teile von FlussKlang:RiverSound auch live aufgeführt und einem großen Publikum präsentiert: Im Rahmen der "Extraschicht - Nacht der Industriekultur" am 19.06.2010 wird das Pumpwerk Dortmund-Evinger Bach künstlerisch inszeniert. Der zentrale Programmpunkt "FlussKlang:RiverSound 2010" dieser Inszenierung bekommt Unterstützung und künstlerische Ergänzung durch korrespondierende Auftritte von Theo Bleckmann (Gesang), Michael Rodach (Gitarre) sowie vom Trio "Analog" mit Hyun Jin Kim (Tanz), Patrick Praschma (Trimmrad u. Schallplattenlaufwerk) und Karl-Heinz Blomann (Saxophon).

Weitere Infos: www.riversound.de

FlussKlang:RiverSound 2010 wird gefördert vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kulturbüro Dortmund und der Emschergenossenschaft.

Erstellt: 08.06.2010 // 2.973 Zeichen (Foto: K.-H.Blomann) (c) open systems e.V. / Autorin: Ulrike Kaßler / (c) open systems e.V. /



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