Die Mündungskläranlage Läppkes Mühlenbach in Oberhausen wurde 1958 erbaut und hatte ein Einzugsgebiet von 12.73 Quadratkilometern. Die Anlage behandelte die Abwässer von bis zu 68.000 Einwohnern aus den Stadtteilen Borbeck und Frintrop. Das Klärbecken fasst 2.260 Kubikmeter bei einem Durchmesser von 40 Metern. Der Faulbehälter hat ein Volumen von 1.450 Kubikmetern und eine Gesamthöhe von 20 Metern. Zu Betriebszeiten der Kläranlage war dieser mit Schlamm gefüllt. der bei der mechanischen Abwasserreinigung anfiel und sich unten in den Klärbecken sammelte. Im Faulbehälter wurde der Schlamm unter Luftabschluss „ausgefault“. Als die Zechen noch ihre Abwässer in die Emschergewässer leiteten. enthielt der Klärschlamm viel Kohle. so dass man ihn nach dem Zweiten Weltkrieg als „Kohleschlamm“ verheizte.
Foto: N. N. /
07.09.58
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Für den knapp 20 Meter hohen Faulturm fand sich ebenfalls eine kreative Lösung: Er sollte keinesfalls abgerissen werden. sondern als hervorstechendes Bauwerk im Park erhalten bleiben. Also ließ die Emschergenossenschaft die Rohrleitungen entfernen. der Behälter wurde gereinigt. die Verkleidung aus Eternitplatten verschwand und in die Stahlbetonaußenwand schnitt man entgegenliegend zwei Öffnungen als Zugang in den Faulturm. Um das imposante Gebäude für Besucher erlebbar zu machen. bekam es eine ringförmige Bühne und im Inneren eine Klanginstallation.In dem ehemaligen Betriebsgebäude befindet sich heute die Landesgeschäftsstelle des Verbandes Garten-. Landschafts- und Sportplatzbau Rheinland und Westfalen.
Foto: 2md werbung + kommunikation /
14.08.07
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Im Zuge des Umbaus der Emscher und ihrer Nebenläufe legte die Emschergenossenschaft das Oberhausener Klärwerk 1996 still. Die heutigen vier modernen Großkläranlagen in Dortmund, Bottrop, Duisburg und Dinslaken reinigen das Abwasser des gesamten Emschergebietes und ersetzten somit knapp 30 kleinere Kläranlagen wie diese in Oberhausen.
Foto: Jochen Durchleuchter /
01.01.96
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Nach der Stilllegung blieb ein rund 22.000 Quadratmeter großes Areal, das auf eine Folgenutzung wartete. Es folgte eine ungewöhnliche Idee. Am 24.07. 2003 wurde der Emscher-Klärpark offiziell eröffnet. Einst eine technische Anlage im schnöden Charme der 1950er Jahre erscheint heute das Gelände der Kläranlage als öffentlicher Park. Nach der Umgestaltung durch die Landschaftsarchitekten Heimer und Herbstreit präsentiert sich in dessen Mitte ein Seerosenteich. Das zum Teich umfunktionierte Rundklärbecken wurde im Randbereich mit typischen Uferpflanzen begrünt, ohne dabei die ursprüngliche Funktion eines Klärbeckens zu kaschieren. Über die fixierte Räumerbrücke kann man bis zur Teichmitte vorgehen und das Gewässer hautnah erleben. Die Brücke dient dem Park als Bindeglied zwischen einstigem Industriegut und heutigem Erlebnisfaktor für Gäste.
Foto: Hans Blossey /
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Bei der Bepflanzung der Eingangsbereiche hat man sich vom angrenzenden Gehölzgarten Ripshorst inspirieren lassen. Japanische Blütenkirschen markieren den Übergang zum Klärpark. Am südlichen Haupteingang wurden daher weiß blühende. chinesische Blütenkirschen als pflanzerisches Element gewählt. Dort. wo im Zentrum der Anlage verschiedene Fußwege zusammenlaufen und Bänke zum Verweilen einladen. wählten die Landschaftsarchitekten rot blühende Kastanien. die in großen Hainen angeordnet wurden. Heute bieten sie ein Schatten spendendes Blütendach.
Foto: 2md werbung + kommunikation /
14.08.07
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Im Inneren des Faulturms schlängelt sich von der Decke herab ein kurioses Rohrgeflecht. was vom unteren Bereich aus rot angestrahlt wird. Das Kunstwerk hat den bezeichnenden Namen Mangrove. Es leitet sich aus den Mangroven-Pflanzen ab. deren üppigen Stelzenwurzeln sich zumeist in schlammreichen Buchten weit verzweigen. Diese mystische Klanginstallation. aus Abflussrohren gebaut. stammt von dem Künstler Alexander R. Titz.
Foto: Jochen Durchleuchter /
31.07.03
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