Nach 1904 änderte sich die Situation für die Boye schlagartig. Durch den Ausbau der Zechen Mathias Stinnes und Graf Moltke wurde der Boye immer mehr Fremdwasser zugeführt. Die Boye war diesen Wassermengen nicht mehr gewachsen. Bei jedem Starkregen trat das mit Kohleschlamm und Teer durchsetzte Wasser über die Ufer. Die üppigen Weiden verwandelten sich in übelriechende Sümpfe. Besonders tragisch wurde es 1912. Durch das Hochwasser der Emscher konnte die Boye nicht mehr abfließen. Das Schmutzwasser überschwemmte unter anderem viele Keller in Gladbeck-Brauck.
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1912
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Nach der Unterquerung der Autobahn A2 verändert die Boye schlagartig ihr Gesicht. Hier wird sie nun zu einem offen geführten Abwasserkanal mit all den charakteristischen, aromatischen Gerüchen. Von 2015 bis 2018 ist die Renaturierung des Baches geplant.
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05.10.10
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Ein großer Nebenbach der Boye ist der Vorthbach in Bottrop-Eigen. Nach Bau und Inbetriebnahme unterirdischer Abwasserkanäle konnte die Emschergenossenschaft im April 2010 mit der naturnahen Umgestaltung des Vorthbaches nördlich der Kirchhellener Straße beginnen. Im Abschnitt südlich der Kirchhellener Straße erfolgte die ökologische Verbesserung bereits im Jahre 1993. Bis zum Sommer 2011 werden ca. 23.000 Kubikmeter Boden abgetragen und entsorgt. Außerdem werden die noch verbliebenen Sohlschalen entfernt und die Böschungsabsätze bis auf das Niveau der geplanten Ersatzaue abgegraben. Ein neuer Geh- und Radweg lädt den Bürger dann zum Spazieren und Verweilen ein.
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21.10.10
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Das Foto zeigt die Mündungen zwei weiterer großer Nebenbäche in die Boye. Im Vordergrund ist der Haarbach zu sehen, der um 1920 reguliert wurde und heute wieder renaturiert ist. Im Hintergrund sieht man den Mündungsbereich des Kirchschemmsbachs (s. Kirchschemmsbach), der bereits umgestaltet worden ist und sich heute als naturnaher Bachlauf quer durch Bottrop zieht. Die Umgestaltung der Mündungsbereiche kann erst erfolgen, wenn das Schmutzwasser aus der Boye verschwunden ist. Die Renaturierungsmaßnahmen sollen Anfang 2015 beginnen und 2018 abgeschlossen sein.
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05.10.10
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Ursprünglich mündete die Boye direkt in die Emscher. Heute wird die Boye über 8 Meter hohe Steigleitungen in die Kläranlage Bottrop hinauf gepumpt. Das Pumpwerk Bottrop-Boy kann dabei bis zu 42.000 Liter Wasser pro Sekunde bewältigen.
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05.10.10
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Bei starken Hochwasserereignissen der Boye wird das Wasser nicht vollständig in die Kläranlage Bottrop gepumpt, sondern direkt über die ursprüngliche Mündungsstrecke der Emscher zugeleitet.
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05.10.10
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